In einer unabhängigen Untersuchung bestätigt der TÜV Rheinland, dass Homematic IP Heizkörperthermostate und FALMOT-C12 Fußbodenheizungscontroller in ...
„Vernetzt denken und handeln – Potenziale erschließen“ lautete das Motto der expert-Frühjahrstagung 2019 in Hannover. Im Fokus stand die Zukunftsfähigkeit des stationären Fachhandels. Insbesondere der Spagat zwischen qualifiziertem Geschäft und wettbewerbsfähigem Online-Auftritt.
Consumer Electronics, die Welt der Weißen Ware, Telekommunikation und Informationstechnologie wachsen zusammen. Gleichzeitig werden die Geräte komplexer, die Funktionalitäten umfangreicher. Vor allem das Zusammenspiel unterschiedlicher Produkte stellt den Konsumenten vor große Herausforderungen.
Quelle: expert Mit dem Programm „expert Connect“ sollen die Fachhändler zeigen, wie vernetzte Geräte miteinander funktionieren
Entsprechend wichtig ist es im Geschäft netzwerkfähige Produkte im Zusammenspiel zu zeigen und so dem Kunden erlebbar zu machen. Praxisgerechte Anwendungsfälle auf den Verkaufsflächen müssen den Einsatz im Heimnetzwerk verbundener Geräte demonstrieren. Von der Waschmaschine über den Kaffeevollautomaten bis hin zum Heizungsthermostat.
Wie das in den expert-Fachgeschäften künftig aussehen soll, stellte Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Müller mit dem PoS-Konzept „expert Connect“ vor: „Damit werden wir den Kunden im Fachmarkt zeigen, was vernetzte Geräte heute schon alles können. Gleichzeitig soll der Verbraucher Lust darauf bekommen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Die expert-Fachberater stehen dazu als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.“
Potenziale richtig nutzen
Alle Maßnahmen und Aktivitäten müssen auf den Kunden ausgerichtet sein, ist sich auch Frank Harder, Vorstand für Vertrieb, Marketing und E-Commerce bei expert sicher. „Die Grenze zwischen Online-Portal und Ladenlokal gibt es heute für den Kunden nicht mehr“, so Harder. Entsprechend müssen die Erwartungen der Endverbraucher im Geschäft oder im Internet erfüllt werden. Neben hervorragender Arbeit auf der Fläche müssen daher auch die Möglichkeiten des Online-Geschäftes für eine hochwertige Vermarktung der angebotenen Waren genutzt werden. Entsprechend wird die expert-Zentrale alle mit dem Onlinegeschäft verknüpften Prozesse weiter verbessern.
Im Sinne der Fokussierung auf den Kunden und dessen Bedürfnisse wird Frank Harder künftig die Serviceangebote rund um das Smartphone ausbauen und weiterentwickeln. So sollen die expert-Fachhändler bald von der Reparatur über die Datenübertragung bis hin zum Altgeräteankauf: „Damit schaffen wir für unsere Kunden echten Mehrwert und etablieren Wertschöpfungsketten über den reinen Produktverkauf hinaus“, so Harder.
Den Fokus auf den Erfolgsfaktor Mensch bringt die Ende des vergangenen Jahres gestartete Kampagne „expert EXTRA“ auf den Punkt. Unter dem Motto „persönlich statt gewöhnlich“ stellt sie das Engagement der expert-Mitarbeiter für ihre Kunden heraus – die große Stärke der Fachhandelskooperation.
Quelle: expert 194 Aussteller präsentierten ihr Portfolio 2019 auf 15.500 Quadratmetern
Forum expert-Messe
Die expert-Händler nutzten die Möglichkeit, auf der expert-Messe in der 3.800 Quadratmeter großen expert-Area diese Themen zu vertiefen und darüber zu diskutieren. 194 Aussteller präsentierten das Warenangebot für das Jahr 2019 auf 15.500 Quadratmetern.
Die Handelsverbundgruppe Expert SE hat im letzten Geschäftsjahr neben einem schwierigen Marktumfeld auch mit internen Herausforderungen zu kämpfen. Trotzdem konnte Expert-Vorstandschef Dr. Stefan Müller positive Ergebnisse auf der Bilanzpressekonferenz Anfang Juli in Langenhagen präsentieren.
Dabei waren die Voraussetzungen alles andere als rosig. Allgemein blieben die Umsätze sowohl bei der Consumer Electronics (TV, Audio, IT etc.) als auch der Home Appliances (Küchenkleingeräte, Kühlschränke, Waschmaschinen etc.) hinter den Erwartungen zurück. Hinzu kam das überraschende Ausscheiden des Vorstandsvorsitzenden Jochen Ludwig nach nur acht Monaten Amtszeit. Diese Lücke füllt seitdem der Dr. Stefan Müller, längjähriger Vorstand für Logistik, IT und E-Commerce der Verbundgruppe, als neuer Vorstandschef. Gleichzeitig ist Frank Harder zum Vorstand der Expert SE für die Ressorts Vertrieb und Marketing ernannt worden und hat zusätzlich den Bereich E-Commerce übernommen.
Quelle: Technik ganz einfachExpert Vorstand (v.l.n.r.) mit Gerd Christian Hesse, Dr. Stefan Müller und Frank Harder auf der Bilanz-Pressekonferenz
„Das letzte Jahr ist in der Branche und auch bei uns nicht so gelaufen, wie wir das erwartet haben“, machte Dr. Stefan Müller die Ausgangsposition deutlich. „Dennoch ist es für die Expert SE in Summe ein sehr erfolgreiches Wirtschaftsjahr gewesen, auch wenn der Umsatz noch nicht da ist, wo wir in gerne hätten.“ Erfolgreich deshalb, weil die Handelsverbundgruppe von einem zu erwartenden Marktanteilsrückgang von Minus 1,5 Prozent ausging. Tatsächlich wurden daraus nur Minus 1,1 Prozent.
Stabiler Umsatz, hoher Bonus
So konnte Expert im letzten Wirtschaftsjahr 2018/2019 einen Gesamtumsatz von 2,137 Mrd. Euro auf 445.000 Quadratmetern Verkaufsfläche erwirtschaften. Daraus ergibt sich ein Ergebnis von 5,3 Millionen Euro nach Steuern. „Wir haben unsere Ergebnisse stabilisieren können“, freut sich Dr. Müller. „Aufgrund dessen schütten wir 212 Millionen Euro an Boni an unsere Gesellschafter aus, was für diese Überlebenswichtig ist.“ Zum Ende des Geschäftsjahres 2018/2019 zählte expert 211 Gesellschafter mit 410 stationären Geschäften. Die Anzahl der expert-Fachmärkte wuchs auf 275; davon werden 62 in Eigenregie betrieben. Bis Ende 2019 werden weitere acht Fachmärkte hinzukommen.
Die Einzelhandelsaktivitäten an den derzeit 62 Standorten betreibt Expert bereits seit 19 Jahren. Dabei stellen diese keine Konkurrenz zu den Gesellschaftern dar. „Aus unserer Sicht ist es gut, wenn sich die Zentrale intensiv mit dem Einzelhandelsgeschäft beschäftigt. Auf diese Weise entsteht mehr Verständnis für die Belange des Fachhandels innerhalb der Kooperation“, führt Dr. Stefan Müller aus. „Wir sind die Kooperation der Gesellschafter. Mittelfristig wollen wir alle eigenen Standorte wieder in die Hände von Gesellschaftern zurückführen.“
Starke Präsenz in der Region
Die Expert ist bezogen auf das Filialnetz der Gesellschafter deutlich regional orientiert. „Unsere Stärke liegt in der regionalen Betreuung der Kunden. Die Regionalität und der persönliche Kontakt sind für die Kunden ganz entscheidende Aspekte, beim Expert-Händler vor Ort einzukaufen“, erläutert Frank Harder, Vorstand für Vertrieb, Marketing und E-Commerce und macht deutlich: „Expert bleibt dezentral. Das ist unsere klare Botschaft für die kommenden Jahre. Denn genau das ist aus unserer Sicht der entscheidende Punkt, in dem sich unsere Gesellschafter vom Wettbewerb abheben.“
Online-Handel ist wichtig
„Das Onlinegeschäft ist heute und in der Zukunft ein wichtiger Vertriebskanal“, so Harder. „Entsprechend wichtig ist für uns der Aufbau eines gut funktionierenden Online-Shops.“ Dabei ergänzt der zentrale Onlineshop die bereits vorhandenen lokalen Onlineshops der expert-Händler und macht die regionalen Kompetenzen der Händler im Netz verfügbar. „Wir wollen in den nächsten zwei Jahren 200 Millionen Euro Umsatz mit dem Online-Shop generieren“, erklärt Frank Harder. „Das würde acht Prozent des Gesamtumsatzes entsprechen und wir sind hierzu auf einem guten Weg.“ Die Grundlage dafür ist das immer stärker wachsende Verständnis für das Thema Internet bei den Gesellschaftern. Der Online-Handel wird immer wichtiger und trägt einen großen Teil des Umsatzes zu jedem Unternehmen bei. „Wir werden jede Chance wahrnehmen, den Konsumenten in den stationären Handel zu bringen. Wenn dieser aber dazu die Zeit nicht hat, haben wir Strukturen geschaffen, dass er auch Online bei Expert einkaufen kann“, bekräftigt Harder.
Zusatzgeschäfte mit Smartphone und Tablet
Allein durch den Verkauf bekannter Sortimente kann der Fachhandel bei den Konsumenten nicht mehr punkten. Dessen ist sich auch die Führungsetage bei Expert bewusst und will mit neuen Serviceangeboten die Verbraucher in die Läden holen. Ein erster Schritt sind Dienstleistungen rund um Smartphones und Tablets. Gemeinsam mit einem externen Dienstleister bieten bereits 100 Expert-Standorte einen Ankauf-Service für ältere Smartphones an.
Quelle: expertDurch neue Servicedienstleistungen will Expert für mehr Kundenfrequenz sorgen
Ebenfalls sehr interessant ist das Thema Datenmanagement. „Wer sein Handy oder Tablet zur Reparatur bringt, sorgt sich um seine gespeicherten Daten“, weiß Frank Harder. „Unsere Handelspartner sichern auf Wunsch alle Daten für den Kunden. Dieser Service wird bereits an 120 Standorten angeboten. Bis zum Jahresende sollen es 200 sein.“ Ziel ist es, für den Endverbraucher einen Mehrwert über das eigentliche Produkt hinaus zu schaffen und gleichzeitig eine zusätzliche Wertschöpfungskette für die Händler zu generieren.
Frischer Wind auf der Fläche
Umsatz funktioniert nur dann, wenn die Kunden in die Geschäfte kommen. Entsprechend wichtig ist, neue Zielgruppen anzusprechen. Hier adressiert die Expert hier in erster den Gaming-Bereich, meint aber auch Segmente wie E-Mobility, Ferngesteuerte Produkte oder mit der Kids World ausgewählte Sortimente, um auch Eltern mit kleinen Kindern anzusprechen.
„Für uns ist Gaming ein wichtiger Wirtschaftszweig“, bekräftigt Dr. Stefan Müller. „Der klassische Entertainment-Segment mit DVD, Blu-Ray und CD spielt kaum noch eine Rolle. Hier bietet sich der Gaming-Bereich als neue Alternative an, was allerdings ohne ein vernünftiges Ladenbaukonzept nicht funktioniert. Eine entsprechende Flächengestaltung haben wir aktuell an 100 Standorten vorgenommen und die Gesellschafter sind sehr zufrieden.“
Quelle: expert Das neue Gaming-Konzept ist bereits an knapp 100 Standorten umgesetzt worden
Trends erkennen, schneller umsetzen
Die Welt wird immer schneller, vor allem die jüngeren Generationen erwarten eine schnellere Umsetzung aktueller Themen. „Die Umsetzung neuer Themen in der Fläche muss viel schneller erfolgen, als bisher“, unterstreicht Dr. Müller. „Nur dann können wir dafür sorgen, dass die Kunden auch morgen noch in unsere Läden kommen. Das Bewusstsein für Trends ändert sich heute bei den Konsumenten viel schneller als früher. Marken sind viel schneller beliebt und wieder unattraktiv, als noch vor Jahren. Diese Schwachstelle der Kooperationen, aufgrund der gewachsenen Strukturen zu langsam zu sein, müssen wir abbauen, um auch morgen noch erfolgreich zu sein“.
Quelle: expertMit neuen Sortimenten und Warengruppen sollen neue Zielgruppen mehr Einkaufserlebnisse im Fachhandel bekommen
Gemeinsame Kooperationsmesse ab 2021
Wie bereits im April dieses Jahres angekündigt, werden expert und EURONICS künftig ihre Frühjahrsmessen gemeinsam veranstalten. Die erste neue Kooperationsmesse ist für das Frühjahr 2021 geplant. Veranstalter und Gastgeber wird die Messe Berlin sein.