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  • CISPA Faculty deckt Datenleck ÆPIC in Intel-Prozessoren auf

    Nach Spectre, Meltdown und Zombieload erschüttert erneut eine Schwachstelle in modernen Prozessoren die Datensicherheit von Nutzer. Nachweislich betroffen sind alle aktuellen Sunny-Cove-basierten Intel-CPUs wie Ice Lake und Alder Lake, die in den Jahren 2019 bis 2021 auf den Markt gekommen sind.

     

    ÆPIC ist dabei eine der ersten entdeckten CPU-Sicherheitslücken, über die sensible Daten wie Passwörter direkt aus einem Zwischenspeicher ausgelesen werden können. Angreifer müssen keine aufwendige Umwege über Seitenkanäle machen. Intel stellt wichtige Updates für Nutzer bereit, um diese Lücke zu schließen.

    „Wir konnten es erst gar nicht glauben, was wir da entdeckt haben“, sagt Dr. Michael Schwarz. Der CISPA Faculty hat zusammen mit einem internationalen Forschungsteam erneut eine Prozessor-Sicherheitslücke gefunden, die den Hersteller Intel zu schnellem Handeln zwingt. „Haben wir bisher die größten Sicherheitsprobleme in der internen, kaum dokumentierten Implementation (Mikroarchitektur) der Prozessoren vermutet, zeigt sich jetzt, dass ganz ähnliche Fehlerquellen auch auf der gut dokumentierten Architekturebene der Prozessoren zu finden sind.“

    Sicherheitslücke-ÆPIC

    Die neue Sicherheitslücke wurde auf den Namen ÆPIC getauft, da sie über eine Funktion des sogenannten APICs (Advanced Programmable Interrupt Controller) ausgenutzt werden kann. APIC ist ein Steuerelement in Prozessoren, das schon seit Jahrzehnten zum Einsatz kommt. APICs Hauptaufgabe ist es, in Prozessoren mit mehreren Kernen zu regeln, welcher Kern seine Rechenprozesse unterbrechen muss, falls eine neue Anfrage – zum Beispiel durch eine Nutzer-Eingabe – reinkommt. Der Prozessor kann mit dem APIC kommunizieren, um ihn zu konfigurieren und Informationen abzufragen. Die Kommunikation zwischen dem Prozessor und dem APIC erfolgt über die sogenannte Superqueue. Die Superqeue ist ein Zwischenspeicher, der auch für die Datenübertragung vom Arbeitsspeicher (RAM) über bestimmte Datencaches zum Prozessor verwendet wird. Im Gegensatz zum Transfer von Daten aus dem Arbeitsspeicher, wird bei der Kommunikation mit dem APIC allerdings nur ein kleiner Teil der Superqueue verwendet.

    Ice Lake- und Alder Lake-Prozessoren im Fokus

    Nachweislich betroffen sind alle aktuellen Sunny-Cove-basierten Intel-CPUs wie Ice Lake und Alder Lake, die in den Jahren 2019 bis 2021 auf den Markt gekommen sind. „Aber möglicherweise existiert diese Lücke auch in anderen Prozessoren, wir konnten aber nicht alle testen.“ Der Prozessorhersteller Intel hat auf das neuerliche Datenleck mit der Veröffentlichung wichtiger Updates reagiert, die die Nutzer schnellstmöglich installieren sollten.

    intel-Michael-Schwarz

    Dr. Michael Schwarz war in der Vergangenheit unter anderem an der Entdeckung der Prozessor-Schwachstellen Meltdown, Spectre, LVI und Zombieload beteiligt. Während sich Meltdown hardwareseitig beheben ließ, halten Spectre-Schwachstellen Forscher:innen und Hersteller:innen noch immer auf Trab. „Diese Sicherheitslücken auszunutzen, erfordert aber in der Regel einiges an Know-How und ist komplex, da Daten nur über sogenannte Seitenkanäle gestohlen werden können. Mit Seitenkanälen sind Informationen gemeint, die der Prozessor unfreiwillig bei der Verarbeitung preisgibt, wie etwa elektromagnetische Abstrahlung, Wärmeentwicklung oder Verarbeitungszeiten. Diese Infos lassen dann Rückschlüsse auf Daten zu. ÆPIC auszunutzen, ist weit weniger komplex. Dass das bisher niemandem aufgefallen ist, wundert uns sehr“, sagt Michael Schwarz. Beteiligt an der Entdeckung von ÆPIC waren neben Pietro Borrello von der Sapienza University of Rome , Andreas Kogler, Daniel Gruss und Martin Schwarzl von der Technischen Universität Graz sowie Moritz Lipp von Amazon Web Services.

    Ob und welchem Ausmaß die Sicherheitslücke bislang ausgenutzt wurde, können die Forscher nicht sagen. Zusammen mit seinen Kollegen will Schwarz künftig die Architektur von Prozessoren weiter systematisch auf Schwachstellen untersuchen, die Parallelen zu bereits bekannten softwareseitigen Lücken aufweisen.

    kasten-cispa

    https://cispa.de

  • Intel ernennt Frans Scheper zum General Manager EMEA

    Die Intel Corporation hat Frans Scheper zum General Manager and President für die Region Europe, Middle East, and Africa (EMEA) ernannt.

     

    Scheper, gleichzeitig Corporate Vice President von Intels Sales, Marketing & Communications Group, wird künftig das Gesamtgeschäft von Intel in der EMEA-Region verantworten. Zu seinen Hauptaufgaben zählt unter anderem die Förderung des Umsatzwachstums unter Einbezug des lokalen Ökosystems, um neue Geschäftschancen zu schaffen sowie die bestehenden regionalen Kunden- und Partnerbeziehungen zu stärken. Sein Eintritt erfolgt zu einem äußerst spannenden Zeitpunkt: Intel plant im Rahmen seiner IDM 2.0-Strategie eine Milliarden Dollar Investition. Diese beinhaltet Forschung, Design, modernste Halbleiterfertigung und Industriepartnerschaften – mit dem Ziel, die digitale Zukunft Europas zu gestalten.

    Intels geplante Investition in Europa markiert ein neues Kapitel für eine Region mit ehrgeizigen Plänen im Halbleiterbereich. Scheper wird dabei für das Gesamtgeschäft und das Wachstum von Intel verantwortlich sein – während das Unternehmen seine Kapazitäten ausbaut und Tausende von Arbeitsplätzen schafft.

    Frans kommt zu Intel von ams OSRAM, wo er als Chairman & EVP Opto Semiconductors tätig war. Er bringt umfangreiche europäische und internationale Markterfahrung mit. So hatte er bereits Vorstandspositionen bei WeEn Semiconductors und NXP Semiconductors sowie die Position des CEO bei Nexperia inne.

    „Ich freue mich, das Wachstum von Intel in der EMEA-Region an einem so entscheidenden Punkt für die Zukunft der Region zu steuern“, kommentiert Scheper. „Glücklicherweise zeigen der European Chips Act und die Ziele der digitalen Dekade, dass die politische Führung genauso bereit ist wie wir, eine florierende, hochmoderne und regionale Halbleiterlieferkette aufzubauen. Am interessantesten ist jedoch, dass der Umfang der Intel-Investitionen so viel mehr als nur Chips liefern wird: Die Investitionen werden die Innovation im digitalen Ökosystem der Region neu beleben.“

    Der in den Niederlanden lebende Frans Scheper hat einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaft und Handel der HES Den Haag und einen MBA des International Institute for Management Development (IMD).

    www.intel.de